Dienstag, 29. Juli 2008

Lesotho

Hallo daheim,

... Lesotho, Suedafrikas Koenigreich im Himmel...
Ich kann es euch leider nur beschreiben, denn der USB-Anschluss mag meinen Adapter nicht :(
Es war etwas muehsam, sich mit dem Truck die Berge hochzuschlaengeln und es wurde kuehler und kuehler, denn kein Punkt des kleinen Koenigreiches liegt unter 1000 Metern Hoehe. Dafuer waren die Menschen besonders freundlich und winkten uns zu! So wurde uns vom Zurueckwinken warm! Wir schliefen wieder in traditionellen Huetten und nutzten alle Decken, die wir in den Raeumen finden konnten. Um 10 Uhr gab es keinen Strom mehr, weil der Generator ausgeschaltet wurde.
Am naechsten Tag besuchten wir ein Dorf und erhielten Einblick in das Leben der Menschen. Wir sahen den Dorfpub, den Dorfsupermarkt, tranken selbstgebrautes Basotho-Bier, probierten den selbstgemachten Snack aus Maismehl und besuchten ein kleines Museum. Nachmittags wanderten wir ueber Huegel, Steine und roten Sand zu den Bushman-Paintings, die ueber 500 Jahre alt waren.
Anschliessend trafen wir uns mit zwei einheimischen Maedchen auf ein Bier im Dorfpub. Es wurde lustig und laut, denn die Bewohner Lesothos sangen und tanzten. Hier lebt man den Tag. Wer Geld hat, gibt es aus und kauft sich eine Zigarette oder eine halben Liter Bier, mehr ist nicht drin. Als es dunkel wurde, wurden Kerzen angezuendet, denn einen Generator gibt es in dem Dorf nicht. Um sich warm zu halten, tragen die Einwohner Lesothos Basotho-Decken. Maenner schlagen sie wie einen Mantel um den Koerper, Frauen wickeln sogar ihre Kinder mit hinein.
Frueh am naechsten Morgen verliessen wir Lesotho, holperten ueber die Strassen und passierten die Grenze nach Suedafrika.
Nun sind wir in Hogsback angekommen, einem kleinen Ort mitten im Wald.
Waehrend ihr alle die 32*C geniesst, werde ich mich heute Nacht wieder in 2 Decken einmummeln!!
Hebt mir etwas Sonne auf! Ich denke an euch und drueck euch alle!
Eure Claudia

Dienstag, 22. Juli 2008

Swaziland










Hallo daheim!


Die letzten beiden Tage haben wir in Swaziland verbracht. Wir mussten eine Grenze passieren, um in dieses kleine Koenigreich zu gelangen. Es gab einen Ausreisestempel aus South Africa und einen Einreisestempel nach Swaziland in den Pass!
Die Huetten, in denen wir uebernachtet haben, sahen aus wie grosse Bienenstoecke und waren mit Reet bedeckt. Am Morgen haben wir einen Ausritt zu Pferd unternommen. Strahlender Sonnenschein und eine atemberaubende Landschaft begleiteten uns. Nachmittags besuchten wir ein landestypisches Dorf. Es entpuppte sich als Waisenhaus. In Swaziland gibt es eine sehr hohe Zahl an Aidskranken, so dass viele Kinder frueh ihre Eltern verlieren. Die Kinder leben und spielen hier zusammen. Durch die Touristenbesuche verdienen sie das Schulgeld, das fuer sie bezahlt werden muss. Wieder mal harter Tobak!
Heute sind wir dann wieder nach South Africa eingereist.
Geniesst eure Ferien!!! Ich drueck euch alle!
Eure Claudia

Freitag, 18. Juli 2008

Kruger National Park










Hallo daheim!

Nun bin ich mit der Reisegruppe unterwegs und werde sicher und behuetet ueberall hingefahren, bekocht und darf in ganz tollen weichen Betten schlafen!
Leider ist aber auch alles so gut organisiert, dass ich ganz wenig Zeit fuers Internet habe. In 15 Minuten gibt es Abendbrot.
Wir fahren mit einem Allrad-Fahrzeug durch den Kruger National Park und haben schon super viele Tiere gesehen!! Es ist unheimlich spannend! Meine Augen sind schon ganz muede vom Absuchen der Umgebung. Dafuer wird es hier auch schnell dunkel!
Allerliebste Gruesse von eurer Claudia

Dienstag, 15. Juli 2008

Johannesburg









Hallo daheim!
Ich bin in einer anderen Welt!
Johannesburg ist die Stadt der Autos, Zaeune, Mauern, Stacheldraehte und Einkaufscentren. Es gibt zwar ganz tolle Buergersteige, aber viel zu Fuss gegangen wird hier nicht. Es war schon eine Besonderheit, als ich zum nahen Einkaufscenter gegangen bin, um mir einen Adapterstecker zu besorgen.
Aber erstmal muss ich von meinem Hotel schwaermen: Ich habe ein superweiches Himmelbett mit Heizdecke (Als ich morgens ankam waren nur 7*C! Brrrr!), einen super Kaffee- und Teekocher und eine riesige Badewanne! Das alleine ist schon der Wahnsinn! Aber auch das leckere Fruehstueck toppt meine Ernaehrung der letzten Wochen!!!
Ausserdem bin ich durch die Zeitumstellung (gleiche Zeitzone wie ihr) schon immer frueh ausgeschlafen und kann viel erleben!
Heute ging es gleich morgens zum Apartheid Museum. Besucher erhalten bei Ankunft eine Karte mit ihrer "Rassenbestimmung" und betreten das Museum entsprechend durch getrennte Eingaenge. Die Apartheidgeschichte Suedafrikas wurde mit ziemlicher Direktheit und Genauigkeit widergegeben und ich habe eine Menge gelernt! Sehr beruehrend!
Dann ging es weiter nach Soweto, dem Township mit der groessten politischen Bedeutung. Das riesige Ballungsgebiet hat viele verschiedene Seiten. Ich war die einzige Teilnehmerin der Tour und mein Guide, der selbst in Soweto lebt, hat mir eine Menge erklaert und gezeigt. Vielles ist gerade dabei sich zu veraendern, so dass Soweto mich wirklich fasziniert hat. Morgen fahre ich noch einmal hin!
Dann ist auch schon mein letzter Tag in Johannesburg und Donnerstag geht es los mit der Tour! Ich bin schon sehr gespannt, was mich alles erwartet!
Ich hoffe, dass ihr meinen riesigen Schritten von einer zur naechsten Kultur noch folgen koennt! Ich selbst bin gerade fast ueberfordert! Aber ich kann schon ein bisschen Zulu, nur die Knacklaute sind wirklich verzwickt!
Viele liebe Gruesse und einen dicken Knuddel von eurer Claudia

Sonntag, 13. Juli 2008

Mumbai


























Hallo daheim!



Heute verbringe ich meinen letzten Tag in Mumbai!
Ich hatte Glueck und habe bei der Tour nach Bollywood zwei nette Maedels kennengelernt. Zusammen haben wir Mumbai erkundet und uns ein Zimmer geteilt. Da Marie und Daphne noch keine guten Kameras hatten, habe ich versprochen alle Bilder fuer sie auf den Blog zu stellen. Darum gibt es heute mal besonders viele Bilder!

Auf dem Crawfort Market werden Obst, Gemuese, Gewuerze, Suessigkeiten und andere indische Spezialitaeten verkauft. Ganz Abgebruehte kaufen auf dem Meat Market ein. Als wir ihn besuchten, war zum Glueck kaum noch was los. Aber alleine der Geruch, der in der Luft hing, drehte mir den Magen um.

Weiter ging es ueber kleine Gassen der Basare zu einem Tempel, in dem reges Treiben herrschte. Jeder Hindu kaufte an den Staenden Opfergaben wie Kokusnuesse oder Blumen und brachte sie den Goettern dar.

Ihr glaubt gar nicht wie ermuedend dieses ganze Treiben um einen herum ist! Abends waren wir meistens totmuede. Marie und Daphne hatten auch noch mit der Zeitumstellung zu kaempfen.

Nach langem Fuer und Wider entschieden sich Daphne und ich, an einer organisierten Slumtour teilzunehmen.
Frueh morgens ging es los zur grossen Open-Air-Laundy Dhobi Ghat. Hier wird die Waesche Mumbais gewaschen, ausgeschlagen und getrocknet! Dann fuhren wir durch den Redlight-Destrict, in dem am Morgen natuerlich nicht so viel los war. Aber es reichte schon, um einen Eindruck davon zu bekommen.
Hauptziel war das riesige Slumgebiet Dharavi im Norden Mumbais. Wir stiegen aus und liefen mit unserem Guide durch eine Recyclingarea, in der Plastik gesammelt, sortiert, geschmolzen und zu Granulat verarbeitet wird. Riesige Saecke mit allen moeglichen Plastikteilen lagen herum und das Schmelzen verbreitete Hitze und Dampf. Ein Haus weiter oeffnete ein Mann Spraydosen und zerlegte sie in ihre Einzelteile.
Weiter ging es durch verwinkelte Gassen mit Steinen, offenen Abfluessen und Kabeln in Kopfhoehe. Mittendrin lagen kleine Kioske und Hauseingaenge. Ploetzlich oeffnete sich die Gasse und gab den Blick auf ein Muellfeld frei. Am aeusseren Ende lagen die Toiletten, die sich 70 Menschen teilten.
An der naechsten Ecke bearbeiteten und bespruehten Maenner Lederstuecke, waehrend die Frauen im Nebengebaeude die Felle gerbten. Alles barfuss und ohne Schutzkleidung oder-maske.
Wir besuchten auch die Schule. Im Gegensatz zu meinem workcamp auf dem Dorf trugen die Kinder hier Schuluniformen und Schuhe. Allerdings ging der Schulhof in ein Muellfeld ueber, dessen Muellberge die Kinder in der Pause hoch und runter rannten, waehrend die Maenner am Rand an die Mauer pinkelten.
Dann wurden die Strassen breiter und es fuhren Autos und Motorraeder herum, es gab Shops und sogar ein Kino. Der Guide zeigte uns eine Englischklasse, in der die aelteren Kinder nach der Schule Englischunterricht und Computerunterricht bekommen. Finanziert mit Einnahmen, die Reality Tours mit ihrer Slum Tour erzielen.
Zuletzt besuchten wir die Toepfereien, in denen zur Regenzeit jedoch nicht viel hergestellt wird, weil es schwieriger ist die hohen Temperaturen der Feuer zu halten.
Diese Tour war wirklich kein leichter Tobak!! Es hat mich sehr bewegt und ich verlasse Mumbai mit sehr gemischten Gefuehlen.
Ich haette euch allen gerne persoenlich davon erzaehlt. Nun habe ich es erstmal aufgeschrieben, damit die Eindruecke nicht verblassen.
Ich vermisse euch alle und drueck euch!
Eure Claudia

Dienstag, 8. Juli 2008

Bollywood





Hallo daheim!


Mumbai hat mich wieder! 20 Stunden dauerte die Zugfahrt vom Taj Mahal zurueck nach Mumbai! Ich habe wie ein Mumeltier im obersten Bett der Sleeperclass geschlafen. Sogar die Inder waren beeindruckt und empfingen mich herzlich, als ich nach 10 Stunden Schlaf wieder herunter gekrabbelt kam. Leider musste ich mir die schmale Liege mit meinem Rucksack teilen.


Als ich dann ausgeruht durch Mumbai wanderte, sprach mich ein Casting Agent an, weil Europaeer als Statisten fuer die Bollywoodfilme gesucht wurden. Das ist hier nichts Besonderes und gerade jetzt gibt es nicht viele Touristen in Mumbai! Nachdem er sich ordentlich ausgewiesen hatte, vereinbarten wir einen Treffpunkt fuer den Pickup zum Studio am naechsten Morgen um 8 Uhr! Dort warteten schon so um die 20 Europaeer und wir wurden 2 Stunden durch Mumbai gefahren, um Bollywood zu erreichen. Zuerst wurden alle gestylt und eingekleidet! Leider entdeckten die Inderinnen meine Locken, bespruehten sie mit Wasser und kneteten sie mit Festiger. Ergebnis war eine schicke 80er Jahre Tolle like Peggy Bundy! Oh je! So stellen sich die Inder die Europaeer vor! Dann ging es ans Set!! Drehort war ein schickes Buero eines Modelabels oder so aehnlich. Wir wurden im Raum verteilt und wurden angewiesen Smalltalk zu fuehren. Dann wurde "Silence!!" gebruellt! Und als die Hauptdarstellerin des Films das Buero betrat, fingen wir wie verrueckt an zu applaudieren und zu jubeln, denn sie hatte irgendwas Tolles gemacht und war in der Zeitung! Das wiederholten wir 3 Mal. Dann gab es Lunch! Und es stellte sich heraus, dass der Hauptdarsteller nicht erschienen war. Deshalb konnte der Dreh nicht fortgesetzt werden und wir wurden zurueck zum Hotel gebracht! Da hatten wir echtes Glueck! Normalerweise dauert so ein Drehtag locker bis 22 Uhr! Und so bequem waren die High Heels nun auch wieder nicht! Keine Ahnung wie Kathy Sagal das aushaelt!

Der Film soll angeblich ein echter Kassenschlager werden - aber ohne mich! Denn wie sich herausstellte muss die ganze Szene morgen noch mal neu gedreht werden! Aber mit einer neuen Peggy Bundy! Ich moechte zum Crawfort Market und bin froh, dem Bollywood-Rummel so schnell wieder entkommen zu sein!

Aber schoen war's gewesen!

Einen dicken Knuddel an euch alle von eurer Claudia

Mittwoch, 2. Juli 2008

Taj Mahal













Hallo daheim!




Nach einem kurzen Zwischstopp in Mumbai haben wir uns nun zu viert auf die lange Reise nach Agra zum Taj Mahal begeben. Nach 20 Stunden Zugfahrt erreichten wir Agra, the City of Love, und fanden ein nettes Guesthouse, von dessen Dachterrasse aus wir gleich den Taj Mahal bewundern konnten. Mit der Autorikscha fuhren wir entlang des Flusses zur Rueckseite des Mausoleums, um uns das Lichterspiel des Sonnenuntergangs anzuschauen. Dort grasten Ziegen und Kamele und pfiffige Jungen baten ihre Fotografierkuenste an. Natuerlich besuchten wir mit freundlicher Unterstuetzung des Rikschafahrers auch einen Sarihaendler und eine Mamorfabrik...aber nach 20 Stunden Zugfahrt in einem indischen Zug ist einem das auch egal. Steht mir doch gar nicht schlecht so ein Sari, oder? Der lustige Mann auf dem Bild ist hier so eine Art lebender Gott und wir haben gleich zwei Bilder von ihm in unserem Zimmer.
Heute morgen waren wir einige der ersten die um kurz nach sechs den Sonnenaufgang am Taj Mahal bewunderten. Den Rest des Tages verbringen wir nun damit, uns den Schweiss von der Stirn zu wischen! Puh, ist das heiss! Ausserdem gibt es hier noch ein riesiges Fort und andere Mausolen, die wir besuchen werden.
Am Sonntag sitze ich dann schon wieder im Zug, um nach Mumbai zurueckzufahren.
Ich hoffe, dass die letzten Schulwochen nicht zu stressig sind und ihr wenigstens mal den kleinen Zeh in die Ostsee halten koennt!
Ich vermisse euch alle und denke ganz viel an euch!!!
Liebe Gruesse von eurer Claudia